Naturschutzverein Mitten im Sauerland e.V.

Naturschutzverein Mitten im Sauerland e.V.

Warum braucht das Sauerland einen Naturschutzverein?

Wir sind ein im April 2021 gegründeter Verein der sich die Förderung des Natur-, Landschafts- und Umweltschutzes innerhalb der Gemeinde Eslohe und den Nachbarorten wie Oedingen, Bracht und Umgebung zum Ziel gesetzt hat.  Der Verein ist aus der Bürgerinitiative Gegenwind Oedingen-Cobbenrode entstanden und wird u.a. die begonnene Arbeit der Bürgerinitiative fortführen. 

Das Besondere an der Gemeinde Eslohe und den Nachbarorten ist der große zusammen-hängende Naturraum, bei dem es sich größtenteils auch um Landschaftsschutzgebiete mit Biotopen-Verbunden handelt. Diese stellen ein wichtiges Reservat für viele Tiere und Pflanzen dar. Diesen Lebensraum gilt es zu schützen und für die Zukunft zu erhalten. Teilweise gehören die Landschaftsschutzgebiete auch zum Naturpark Sauerland-Rothaargebirge. Ein Naturpark ist durch seine landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung geeignet und ein nachhaltiger Tourismus wird hier angestrebt.

Die Bekämpfung der Umweltverschmutzung, z.B. durch die achtlose Entsorgung von Müll in der Natur, ist auch hier eine große Herausforderung, zu deren Beseitigung wir unseren Anteil leisten möchten.

Nach Ansicht der führenden Klimaforscher stellt der, durch menschengemachte CO2-Emissionen, hervorgerufene Klimawandel eine wesentliche Bedrohung für die Natur dar. Nach unserer Auffassung sind die Verursacher des Klimawandels unbestritten die schädlichen Treibhausgas-Emissionen (Kohlendioxid und Methan), welche durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre gelangen. 

Die schädlichen CO2-Emissionen müssen so stark reduziert werden, dass der verbleibende Rest an nicht vermeidbaren CO2-Freisetzungen (diese wird es immer geben) sich mit technischen Lösungen oder aber mit dem natürlichen Entzug durch Pflanzen aus der Atmosphäre beseitigen lässt. Da die fossilen Energieträger (Strom hat einen Anteil von ca. 30% der CO2 Emission in Deutschland) als die Hauptverursacher der CO2 Emissionen gelten, müssen diese in der Energieversorgung durch CO2 freie Energieträger ersetzt werden. Hier ist es wichtig, dass der Energieverbrauch durch verschiedene Maßnahmen gesenkt wird. Dies ist ein Aspekt, den wir in der aktuellen Diskussion um den Klimaschutz gänzlich vermissen. Die Themen Nachhaltigkeit, Müllvermeidung, Recycling oder ganz einfach Sparsamkeit kommen in den politischen Überlegungen nur sehr wenig vor. Ein klarer Vorteil aller zu vorgenannten Möglichkeiten -im Gegensatz zur Windkraft- ist, dass sie ressourcenschonend sind bzw. Einsparungen gar keine Ressourcen verbrauchen.

Immer stärker in den Fokus der „Energiewende“ rückt die Windenergie, deren Anteil am Strommix und Effizienz durch immer mehr und immer höhere Windräder gesteigert werden soll, gleichzeitig aber keine oder nur unzureichende Speichermöglichkeiten bestehen. Bei Windspitzen entsteht ein Energieüberschuss, bei Flauten ein -mangel, der durch andere Energiequellen ausgeglichen werden muss. Diese Problematiken gilt es als erstes anzugehen bzw. zu lösen

Im Bereich der Gemeinde Eslohe, und angrenzend im Bereich der Stadt Lennestadt, sind insgesamt drei „Windparks“, mit bis zu 240 Meter hohen Windindustrieanlagen geplant. Alle drei Windindustrieanlagen sollen in Wäldern bzw. Landschaftsschutzgebieten errichtet werden. Doch gerade diese Gebiete dienen der heimischen Tierwelt als Rückzugs- und Nahrungsgebiete.  Durch den Bau der Windräder müssen teilweise noch intakte Waldgebiete großflächig gerodet werden, zum einen für die Fundamente der Windräder und zum anderen für die Zuwegungen. 

Die Bodenversiegelung, die durch die großflächigen Betonfundamente und Zuwegungen entsteht, schädigt zudem die im und am Boden lebenden Tiere, wie etwa die unter Schutz stehenden und hier noch zahlreich vorkommenden Blindschleichen (Nabu-Tier des Jahres 2017) und die heimischen Schlangenarten.

Gerade Waldgebiete entziehen unserer Umwelt auf natürliche Weise das schädliche CO2 und speichern es. So kann z.B. ein Hektar Wald ca. 10 bis 12 Tonnen CO2 pro Jahr speichern und ist zudem ein wichtiger (Trink)Wasserspeicher. 

Wir sind daher gegen den Bau von Windindustrieanlagen in Waldgebieten und sehen durch das Roden von Wäldern bzw. das Unterbleiben der Aufforstung (nach Sturmschäden oder wie aktuell durch den Borkenkäfer) für den Bau von Windindustrieanlagen einen Widerspruch hinsichtlich des Erreichens der geforderten Klimaziele, wie sie jüngst durch diverse Klimaabkommen verabschiedet wurden. Waldumwandlungen und Abholzungen führen automatisch zu einem Anstieg der CO2 Emissionen, die man eigentlich senken will. 

Der Wald hat somit als natürliche Senke der Treibhausgas-Emissionen eine große Bedeutung, nicht nur für das Klimakonzept der EU, sondern auch für das Deutschlands.

Der Verein möchte sich für einen sinnvollen Ausbau der Windenergie in unserer Region einsetzen, um so die Natur und Tierwelt zu schützen bzw. die Schäden so gering wie möglich zu halten. 

Es gilt die Natur vor der Zerstörung von Lebensräumen und der entstehenden Lebensgefahr für verschiedene Vogel- und Fledermausarten durch Windindustrieanlagen zu schützen oder um es mit den Worten von Reinhold Messner zu sagen:

„Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will: DIE NATUR!“

Der Vorstand

Christina Baumhoff, Cobbenrode

Christoph Brunert, Reiste

Sascha Jankowsky, Oedingen